Montag, 4. Juli 2011

Sugo to go

Gemüseauswahl © zuckermaus58 / pixelio
EHEC sei Dank sind momentan Tomaten extrem günstig. Das ist eine tolle Gelegenheit, auf Vorrat Tomatensaucen einzukochen. Dann hat man, wenn's mal schnell gehen soll, schon was vorbereitet (wie Lafer & Co. im Fernsehen) und ist fix fertig anstatt fix und fertig. So ein Sugo eignet sich übrigens auch hervorrragend zur Weiterverarbeitung, wenn man z.B. eine Lasagne machen möchte oder eine Sauce Bolognese oder Bruschetta. Wir haben es hier also mit einem wahren Multitalent zu tun.

Für einen ordentlichen Sugo braucht man nicht viel: frisches Gemüse, frische Kräuter, ein anständiges Öl, Salz, Pfeffer, Zucker und Zeit.
Gut Ding will schließlich Weile haben.

Man nehme also:

  • 3 EL Olivenöl (je nach Geschmack kann es durchaus ein kräftiges "robusto" sein)
  • 4 mittelgroße Zwiebeln
  • 5 Zehen Knoblauch
  • 20 Strauchtomaten (die jeweils mindestens die Größe einer Kinderfaust haben)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Pfeffer
  • eine Prise Zucker
  • 2 große Karotten
  • 10 Blätter Salbei
  • 4 Zweige Rosmarin
  • 4 Zweige Thymian
  • 1 Topf (Bio-)Basilikum

Die Zwiebeln werden fein gewürfelt und mit dem gepressten Knoblauch im Olivenöl angeschwitzt. Währenddessen entfernt man den grünen Strunk aus den Tomaten, würfelt die und gibt sie nach und nach in den Topf (der mindestens 5 Liter fassen sollte). Dabei kann man ruhig die Temperatur schon reduzieren, damit der Sugo ganz entspannt vor sich hinköcheln kann und auch die Küche nicht so eingesaut wird. Bis man alle Tomaten im Topf hat, sind die ersten Würfel schon ordentlich durch und haben Flüssigkeit abgegeben, so dass nichts anbrennen kann. Salz, Pfeffer und Zucker dazu und ab und zu gut umrühren.

Die Karotten werden geschält und fein gewürfelt und in den sanft vor sich hinköchelnden Sud gegeben. Sie sind verantwortlich für die Sämigkeit der Sauce und geben geschmacklich eine leicht süße Note (der Zucker ist lediglich dazu da, die Fruchtsäure der Tomaten zu neutralisieren).

Die Kräuter werden entstielt. Das ist bei Thymian etwas mühsam, da die Blättchen doch sehr klein sind; dafür muss man sie aber nicht nochmals mit einem Messer bearbeiten, sondern kann sie nach dem Waschen direkt vom Stiel abzupfen und in den Topf werfen. Die Rosmarinnadeln werden von den holzigen Stielen befreit und mit einem sehr scharfen Messer gehackt. Die Salbei- und Basilikumblätter schneide ich erst in Streifen und dann noch mal quer in kleinere Stückchen.

Man muss es mit der Größe bzw. Winzigkeit der Zutaten auch nicht übertreiben, da der Sugo am Ende mit dem Pürierstab noch in die gewünschte Konsistenz gebracht wird.

Wenn alles im Topf ist, wird dem Sugo bei kleiner Hitze viel Zeit gegeben. Man kann ruhig zwei Stunden abwarten, ehe man die Masse püriert, nochmals abschmeckt und dann sofort in heiß ausgespülte Gläser füllt, die man - ähnlich wie beim Marmeladekochen - auf dem Kopf stehend abkühlen lässt, damit sie sich selbst vakuumieren. Wer mag, kann die Gläser anschließend noch sterilisieren. Die Köstlichkeit sollte kühl gelagert werden. Vor zu langer Lagerung braucht man eher nicht zu warnen - das Zeug ist einfach extrem verlockend und schneller verzehrt, als manchmal geplant.

Variationen ergeben sich, wenn man Zucchini dazugibt oder Paprika oder Chili oder Lauch oder Sellerie oder einfach alles davon... Einfach mal ausprobieren, draufloskochen und genießen!